Zahlen und Fakten

  Die Stadt



"Ja mein Florenz ist schön vor allen Städten! Ein Paradies - des reinsten Glückes wert. Du findest hier den blauen Himmel wieder, der auf Granadas Hügeln dich entzückt. Der Ostwind spielt mit deinen Locken, wie dort der West dir deine Wangen kühlte. Das Dach der Laube wölbt sich über dir. Die Geister flüstern in der Dämmerstunde dir das Geheimnis ferner Welten zu. Befreundet grüßen dich des Südlands Sterne, und unserer Freiheit jugendliches Bild strahlt dir aus Arnos Silberwogen wider... O, mein Florenz ist schön.

... sprach Savonarola, wie er 's häufig tat, zum Lobe dieser Stadt."



aus:  Savonarolas
heimliche Zeitgenossen
,
2. Teil, "Der Ermordete war schuldig."

 

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Florenz (ital. Firenze), Hptst. der ital. Region Toskana und der Prov. F. (3880 qkm, ca. 1,2 Mill. Ew.), 485000 Ew.; Univ., Kunstakademie, Konservatorium, Oper, Sternwarte; Stahlwerke, Nahrungsmittel-, chem., pharmazeut., Papier- und keram. Industrie, bed. Kunsthandwerk; Fremdenverkehr. - Seit dem MA dank seiner Lage an der Hauptstraße von Deutschland nach Rom wie auch als Sammelpunkt der Apenninenübergänge der führenden Handels-, Industrie- u. Geldzentren Italiens u. Europas. Nicht geringer war seine Bedeutung als Zentrum geistiger u. künstlerischer Betätigung. Mittelpunkt des Fremdenverkehrs u. d. Wirtschaft. - Das alte Florentia zerstörte Sulla 82 v. C., Caesar richtete die Stadt 59 v. C. als röm. Kolonie auf etruskischem Boden wieder auf. In der Langobardenzeit Hauptort eines Herzogtums. Ende 11. Jh. selbständiges Gemeinwesen. 1197 an der Spitze eines tuszischen Städtebundes. Woll- u. Seidenind. I brachten Wohlstand, Handel und Geldverkehr Reichtum. Seit 1252 Prägung von Goldmünzen (Fiorini, Floren). Nach Sieg der Guelfen über den gibellin. Adel (1267) Herrschaft der oberen Zünfte (guelf. Adel u. Geldaristokratie), die sich später unter sich als Neri (Schwarze) u. Bianchi (Weiße, unterlegen 1302; ">" Dante) u. mit den niedern Zünften verfeindeten. Ab Ende 14. Jh. kaufmännische Oligarchie. Die reichen Bankiers Medici begründen das Zeitalter der Mediceer (Kulturepoche). Ab 1737 Herrschaft der Habsburger. 180 - 07 war F. Hptst. des Kgr. Etrurien, 1807-14 frz., 1814 Hptst. des Großherzogtums Toscana, 1864-71 des Kgr. Italien.

Kunst: Aus dem Beginn des MA stammen die kleine Basilika Santi Apostoli, S. Miniato al Monte und das Baptisterium. Got. Kirchen: Sta Trinitä, etwas jünger der 1296 beg. Dom; Sta Maria Novella, Sta Croce. Burgartig das 1298 beg. Rathaus „Palazzo Vecchio" u. der Bargello, Wohnsitz des Podestä. Loggia de' Lanzi 1376 bis 1382. Or San Michele (mit Statuen von Donatello u. a.). Die Bauten der Frührenaissance verleihen Florenz das Gepräge. Brunelleschis Domkuppel (1420-34) u. Pazzi-Kapelle (seit 1430), Kirchen S. Lorenzo (Medicigräber von Michelangelo) u. Santo Spirito. Paläste aus Rustikaquadern: Medici-Riccardi (1444-1457), Pitti (mittlerer Teil um 1458), Strozzi (1489); Pilaster mit Rustika: Pal. Ruccelai (1446-1451). Hochrenaissance bzw. Manierismus: der nach Plänen Raffaels (1516-20) erbaute Pal. Pandolfini und die von Vasari erbauten Uffizien (1560-74). - Museen: Etrusk. und antike Altertümer im Archäologischen Museum; Gemäldesammlung  in den Uffizien, in der Akademie und im Palazzo Pitti.

 

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